
CD-Rezension Rudolf Buchbinder
Fragwürdiger Bach
Er spielt mit Ruhe, souverän, klar, entspannt, ungemein ehrlich: Rudolf Buchbinder erkundet Bach
Rudolf Buchbinder spielt die beiden ersten Partiten und die dritte Englische Suite von Bach. Für einen Enzyklopädisten wie Buchbinder ist diese Zusammenstellung eher kein Indiz für eine geplante Gesamteinspielung?! Er spielt mit Ruhe, souverän, klar, entspannt, ungemein ehrlich. Man glaubt Buchbinder sofort, dass dies seine persönliche Sicht auf Bach ist, die er unendlich oft hinterfragt haben wird. Das berührt. Dennoch: Kommt das erste Menuett in der B-Dur-Partita nicht etwas brav daher, ebenso wie die Courante in der zweiten Partita? Wirkt die cembaleske Art in der Gigue von BWV 825 nicht etwas monochrom? Die Grave-Einleitung zu BWV 825 verrät eine geistige Nähe zu Beethoven, greift aber damit aber sehr weit voraus. Warum verleiht Buchbinder dem Prélude der Englischen Suite ein Maß an unterschwelliger Hektik, das über rein spiellustiges Vorwärtsdrängen hinausgeht? Es bleiben Fragen.
Bach: Partiten BWV 825 & 826, Englische Suite Nr. 3 BWV 808
Rudolf Buchbinder (Klavier)
Sony Classical
Weitere Rezensionen
Rezension Rudolf Buchbinder – Soirée de Vienne
Humor und Tragik
Pianist Rudolf Buchbinder lädt auf seinem neuen Album zu einem kurzweiligen Abend nach Wien ein – voller Empathie und Pfiff. weiter
Rezension Rudolf Buchbinder – Beethoven: Klavierkonzerte
Fünf auf einen Streich
Fünf Orchester, fünf Dirigenten, fünf Klavierkonzerte: Rudolf Buchbinders Beethoven-Zyklus ist renommiert besetzt – kann jedoch nicht alle Erwartungen erfüllen. weiter
CD-Rezension Rudolf Buchbinder spielt Brahms
Forever young
Pianist Rudolf Buchbinder ist Brahms-Experte mit Faible für akribisches Quellenstudium – Wissen und Erfahrungsschatz verleihen ihm und den Wiener Philharmonikern unter Zubin Mehta Flügel weiter
Termine
Rudolf Buchbinder, Tonhalle-Orchester Zürich, Jaap van Zweden
Wagner: Vorspiel zu „Die Meistersinger von Nürnberg“, Mozart: Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll KV 491, Bartók: Konzert für Orchester
Rudolf Buchbinder, Tonhalle-Orchester Zürich, Jaap van Zweden
Wagner: Vorspiel zu „Die Meistersinger von Nürnberg“, Mozart: Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll KV 491, Bartók: Konzert für Orchester