
CD-Rezension Raffaele Pe
Hommage
Klangschönheit, Rhetorik und barocke Verzierungskunst: Countertenor Raffaele Pe und die Harfenistin Chiara Granata
„Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze“: Der Ausspruch aus Schillers Wallenstein gilt auch für Sänger. Der Kastrat Gualberto Magli war beides und zudem Botschafter der Medici, die ihn wie keinen anderen Künstler förderten. Adelsgeschlechter und Publikum des 17. Jahrhunderts schätzten sowohl Maglis Stimme als auch seine geschliffene Redekunst. Tempi passati – heute ist selbst vergessen, dass Magli es war, der für den sagenumwobenen Erfolg von Monteverdis Oper L’Orfeo am Hof von Mantua sorgte. Der italienische Countertenor Raffaele Pe und die Harfenistin Chiara Granata haben nun Maglis Kunst neues Leben eingehaucht: Mit beachtlichem Bewusstsein für Klangschönheit, musikalische Rhetorik und barocke Verzierungskunst präsentieren sie all jene Werke, die einst der Kastrat im Laufe seiner Karriere zwischen Neapel, Florenz und Brandenburg sang und bei denen er sich teils sogar selbst auf der Harfe begleitete.
Hommage an Gualberto Magli
Raffaele Pe (Countertenor)
Chiara Granata (Tripelharfe)
David Miller (Theorbe)
Glossa
Termine
Monteverdi: L’Orfeo
Yannick Debus (Orfeo), Isabel Pfefferkorn (Euridice), Eva Zaïcik (Proserpina & una Ninfa), Olivia Vermeulen (Silvia, la Messaggera & una Ninfa), Nikolay Borchev (Apollo & un Pastore), Raffaele Pe (la Musica, la Speranza & un Pastore), Neil Davies (Plutone & un Pastore), Nicolas Brooymans (Caronte & un Pastore), Zürcher Sing-Akademie, Freiburger Barockorchester, René Jacobs (Leitung)
J. S. Bach: Johannes-Passion BWV 245
Miriam Feuersinger (Sopran), Raffaele Pe (Altus), Jan Petryka (Tenor), Manuel Walser (Bass), Christoph Filler (Bariton), La Capella Nacional de Catalunya, Le Concert des Nations, Jordi Savall (Leitung)