
Rezension Philharmonic String Quartet Berlin – Werke von Suk & Dvořák
Orchestrale Weite
Das Philharmonic String Quartet Berlin überzeugt mit konzentrierter Linienführung in Streichquartetten von Josef Suk und Antonín Dvořák.
Fantastisch, diese Prägnanz und Unbedingtheit im zweiten Streichquartett von Josef Suk, diese markanten Phrasierungen, die pointierte Akzentuierung! Diese nahezu orchestrale Weite und dann wieder die konzentrierte Linienführung, wenn sich eine einzelne Melodie aus dem Kollektiv löst. Oder wenn im vierten Satz eine sachte, bewegte Klangfläche unversehens in expressionistische Getriebenheit umschlägt. Das Philharmonic String Quartet Berlin hat diese Musik bis zum Grund durchdrungen. Das zeigt sich in jedem Moment dieser fulminanten Einspielung des Ensembles, das aus vier jungen Mitgliedern der Berliner Philharmoniker besteht. Josef Suk war der Lieblingsstudent und Schwiegersohn von Antonín Dvořák. Beide sind auf diesem Album mit einem exemplarischen Streichquartett vertreten. Dvořák mit seinem vorletzten, Nr. 13, der Summe all dessen, was an seiner Musik so wundervoll ist: prägnante Melodien, farbgesättigte Harmonien, tänzerisches Teperament, hymnisches Ausschwingen. Eine mitreißende Einspielung und für beide Werke ein Meilenstein.
© Felix Broede

Philharmonic String Quartet Berlin
Suk: Streichquartett Nr. 2 & Dvořák: Streichquartett Nr. 13
Philharmonic String Quartet Berlin
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