
CD-Rezension Paul Badura-Skoda
Weiser Klangmagier
Auratischer Meister der Tasten: Mit seiner Vision der letzten Beethoven-Sonaten zieht Paul Badura-Skoda wieder in seinen Bann
Als Grandseigneur seiner Zunft wird er gerne bezeichnet – der Pianist Paul Badura-Skoda. Am 6. Oktober 2014 feiert er seinen 87. Geburtstag. Und noch immer hat er kraftvolle Klangvisionen. Dies vermittelt sich bei der Neuaufnahme der letzten Beethoven-Sonaten. Badura-Skoda zeigt sich hier als weiser Klangmagier mit dem tiefen Wissen lebenslanger Erfahrung. Was für ein langer Atem in der dramaturgischen Gestaltung! Etwa im Andante der Nr. 30, wenn er über einem rumorenden Tremolo Spannung aufbaut, die sich unablässig in den hohen Lagen fortsetzt. Oder die geradezu mystische Wiederkehr der Fuge im Schlusssatz von Nr. 31 und der aberwitzige Sturm, der danach entfacht wird. Oder im Kopfsatz der Nr. 32 der dämonische Beginn, und wie Badura-Skoda dann fließend vom düster-bedrohlichen Ton zu Brillanz und Leichtigkeit übergeht. Bei jedem neuen Hören entdeckt man weitere mitreißende Momente. Macht glücklich!
Beethoven: Klaviersonaten Nr. 29-32
Paul Badura-Skoda (Klavier)
Genuin
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