
Rezension Leonard Elschenbroich – Beethoven
Beethoven-Lust
Leonard Elschenbroich arbeitet bei Beethovens Cellosonaten Kontraste, brüske Umschwünge und innige Dialoge pointiert heraus.
Sämtliche Cellosonaten Beethovens präsentieren der Cellist Leonard Elschenbroich und der Pianist Alexei Grynyuk auf ihrem aktuellen Doppelalbum. Der warme, erdige Celloton von Elschenbroich verbindet sich organisch mit den perlenden Pianoklängen Grynyuks. Beide entwickeln die Stücke wie ausgeklügelte Inszenierungen, gehen es zuweilen zunächst gemächlich an, lassen die Musik erst einmal zu sich kommen, um dann aufzudrehen: Kontraste, brüske Umschwünge, innige Dialoge werden pointiert herausgearbeitet, alles fein gestisch abgestimmt, Steigerungspassagen werden intensiv ausgekostet. Rasanten Läufen und kernigen Rhythmusmotiven im Klavier begegnet das Cello mit wendiger, geschmeidiger Linienführung, mal kantabel, mal scharf einschneidend. Beide Musiker arbeiten die unterschiedlichen Charaktere dieser Werke spannend heraus. Hier haben sich wirklich zwei ebenbürtige Partner gefunden, die mit Lust, Leidenschaft und großer Klangimagination zu Werke gehen.
© Felix Broede

Leonard Elschenbroich
Beethoven: Cellosonaten Nr. 1-5
Leonard Elschenbroich (Violoncello), Alexei Grynyuk (Klavier)
Onyx
Termine
Leonard Elschenbroich, Alexei Grynyuk
Prokofjew: Cellosonate C-Dur op. 119, Schostakowitsch: Cellosonate d-Moll op. 40, Brahms: Cellosonate F-Dur op. 99, Brahms/Shafran: Vier Ernste Gesänge
Leonard Elschenbroich, Alexei Grynyuk
Prokofjew: Cellosonate C-Dur op. 119, Beethoven: Cellosonate D-Dur op. 102/2, Franck: Cellosonate A-Dur
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