
CD-Rezension Joyce DiDonato
Höchster Suchtfaktor
Bei jeder neuen CD von Joyce DiDonato denke ich: Das ist ihre bisher beste. Doch bei der nächsten setzt sie unweigerlich noch einen drauf. Solche Sänger, die pfleglich und verantwortungsvoll mit ihren Stimmen umgehen, gibt es immer weniger. Die Amerikanerin jedoch scheint eine lange Karriere mit intakter Stimme anzustreben. Und ist auf dem besten Weg dorthin. Kein Wunder, dass bei ihr selbst Rezensenten jede Zurückhaltung verlieren. Die Mischung ist nämlich einfach unwiderstehlich: ein saftiger, sinnlicher Mezzo mit müheloser Sopranhöhe, makelloser Technik, perfekter Registerverblendung, stupender Geläufigkeit und Koloraturfähigkeit. Mit ihrem angeborenen dramatischen Instinkt ist sie ein echtes Bühnentier, ihre enorme Ausstrahlung und Präsenz übermitteln sich sogar rein akustisch. Bestes Beispiel dafür ist diese neue CD mit Barockarien, die mit ihrer Intensität und Leidenschaft geradezu süchtig macht. Man kann gar nicht anders als sie wieder und wieder zu hören. Weshalb drei Sterne dafür viel zu wenig sind – sie hätte einen ganzen Sternenhimmel verdient.
Drama Queens: Arien von Orlandini, Händel, Monteverdi, Haydn u.a.
Joyce DiDonato (Mezzosopran),
Il Complesso Barocco, Alan
Curtis (Leitung). Virgin Classics
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Termine
Schubert: „Winterreise“ D 911
Joyce DiDonato (Mezzosopran), Craig Terry (Klavier)
Joyce DiDonato, Musikkollegium Winterthur, Roberto González-Monjas
R. Strauss: „Ariadne auf Naxos“ op. 60 (Ouvertüre & Tanzszene), Berlioz: „Les nuits d’été“ op. 7, Sibelius: Valse triste op. 44/1, Poulenc: Sinfonietta
Joyce DiDonato, Musikkollegium Winterthur, Roberto González-Monjas
R. Strauss: „Ariadne auf Naxos“ op. 60 (Ouvertüre & Tanzszene), Berlioz: „Les nuits d’été“ op. 7, Sibelius: Valse triste op. 44/1, Poulenc: Sinfonietta
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