
CD-Rezension Jean-Guihen Queyras
Volles Risiko bis zur Explosion
Das Zusammenspiel der Solisten funktioniert als eine permanente Wechselrede auf höchstem Niveau
Nach etlichen guten bis sehr guten Aufnahmen mit Beethovens Werken für Cello und Klavier (Isserlis/Levin, Müller-Schott/Hewitt u. a.) haben sich nun Jean-Guihen Queyras und Alexander Melnikov mit in die vorderste Reihe gespielt. Mit bestechend rhythmischer Klarheit und mit einer erfrischenden Unberechenbarkeit bewegen sich die Beiden durch Beethovens Kontrast-Welten. Das Akkurate steht unmittelbar neben dem Explosiven, das Gesicherte neben dem Riskanten, das liebevoll Detailversessene neben dem Burschikosen. Dass Melnikov sich meist auf einen kurzen, fast spitzen Anschlag verlässt, zeigt nicht nur seine Erfahrungen auf historischen Flügeln, sondern auch seine geschmackliche Sicherheit. Das Zusammenspiel der Solisten funktioniert auf höchstem Niveau als eine permanente Wechselrede zwischen den Instrumenten. Das gilt nicht nur für die Sonaten, sondern auch die herrlich beredten Variationszyklen.
Beethoven: Cellosonaten Nr. 1-5, Variationen für Violoncello & Klavier op. 66, WoO. 45, WoO. 46
Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Alexander Melnikov (Klavier)
harmonia mundi (2 CDs)
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Termine
Jean-Guihen Queyras, Musikkollegium Winterthur, Duncan Ward
Rameau: „Les Indes galantes“ (Ballettsuite), Attahir: „Al Icha“ Konzert für Violoncello und Orchester, Roussel: Le Festin de l’Araignée op. 17, Haydn: Sinfonie Nr. 85 B-Dur Hob I:85 „La reine“
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