Rezension Iveta Apkalna – Widor & Vierne
Faszinierendes Fauchen
Iveta Apkalna spielt an der größten Konzertorgel Asiens und zaubert virtuos mit Farben und Stimmungen. So spannend und reichhaltig kann Orgelmusik sein.
Die größte und modernste Konzertorgel Asiens – übrigens „Made in Bonn“ – steht im Süden Taiwans, im Konzertsaal der Stadt Kaohsiung. Iveta Apkalna, Titularorganistin der Hamburger Elbphilharmonie, hat dort ihr neues Album aufgenommen. Im Gepäck: zwei Lieblingsstücke aus der französischen Orgelspätromantik. Die Leidenschaft dafür ist deutlich zu spüren. Etwa bei der Orgelsinfonie Nr. 5 von Charles-Marie Widor: Hier fesselt schon Apkalnas offenbar unerschöpfliche Klangimagination. Eine unfassbar reiche Farbenvielfalt wird mit großem dramaturgischem Gespür inszeniert. Spannende Steigerungen, pointierte Kontraste, Filigranes, Intimes, Echos, Verschattetes, strahlendes Auftrumpfen, mächtige Klangorkane, jubelnde Hymnen, opernhaftes Verströmen, sogar Jahrmarktklänge und bedrohliches Fauchen entfacht die Organistin hier. So faszinierend geht es weiter. Und als kleine Zugabe am Schluss gibt es einen luftig leichten, betörenden Bach. Mitreißend von Anfang bis Ende.
Widor & Vierne
Widor: Orgelsinfonie Nr. 5 f-Moll op. 42/1
Vierne: Orgelsinfonie Nr. 3 fis-Moll op. 28
J. S. Bach: Schafe können sicher weiden aus „Was mir behagt, ist nur die muntre Jagd“ BWV 208
Iveta Apkalna (Orgel)
Berlin Classics
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Termine
Iveta Apkalna, Tonhalle-Orchester Zürich, Dima Slobodeniouk
Jongen: Symphonie concertante op. 81, Berlioz: Symphonie fantastique op. 14
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