Objektivierte Schönheit

CD-Rezension Isabelle Faust

Objektivierte Schönheit

Dies ist vollkommene Musik, gespielt von einer Geigerin, die nicht nur die traumwandlerische Technik und den analytischen Scharfsinn für Bach besitzt, sondern auch das Gespür, den Feinsinn und die Demut, um „dem Unerreichbaren durch unermüdliches Tieferdringen einen Schritt näherzukommen“, wie Isabelle Faust schreibt. Viel näher kann man Bach indes kaum kommen. Faust hat die Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis aufgenommen und so ideal mit ihrem persönlichen Empfinden für Stil und Gehalt verbunden, dass sie jene magische Schwelle berührt und überschreitet, an der sich der Klang in Geist verwandelt. Ihr Bach-Ton lebt von Vibrato-Abstinenz, Schlankheit und Reinheit, von Artikulations-Prägnanz und rhetorischer Mitteilsamkeit. Ihre interpretatorische Subjektivität stellt sie ganz in den Dienst einer Kunst, die von einer gleichsam göttlichen Perfektion und objektivierten Schönheit und Wahrheit erfüllt ist.

Bach: Sonaten und Partiten
für Violine solo
BWV 1001 - 1003

lsabelle Faust (Violine)
harmonia mundi

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Termine

Montag, 26.06.2023 19:30 Uhr Tonhalle Zürich

Isabelle Faust, Sol Gabetta, Kristian Bezuidenhout, Kammerorchester Basel, Giovanni …

Kraus: Ouvertüre zu „Olympie“ VB 33, Beethoven: Konzert für Klavier, Violine und Violoncello C-Dur op. 56 „Tripelkonzert“, Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93

Donnerstag, 29.06.2023 19:30 Uhr Stadtkirche Rheinfelden
Donnerstag, 07.09.2023 19:30 Uhr KKL Kultur- und Kongresszentrum Luzern

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