
CD-Rezension Daniil Trifonov & Yannick Nézet-Séguin
Rachmaniana
Der Pianist Daniil Trifonov erweist sich auf dieser Aufnahme als Meister der Schattierungen
Dieser Mann hat das gewisse Extra. Etwas Unwiderstehliches. Unnachahmliches. Es ist nicht sein Forte, es sind nicht die gedonnerten Akkorde und Oktaven. Es sind vor allem die leisen Töne, die bei ihm schimmern, sich verflüchtigen. Es ist das Leichte, Grazile, das selbst das Schwerste so einfach erscheinen lässt. Daniil Trifonov hat die Paganini-Rhapsodie (mit dem Philadelphia Orchestra unter Yannick Nézet-Séguin) sowie die Chopin- und Corelli-Variationen vorgelegt, dazu eine eigene Suite mit dem Titel „Rachmaniana“. Die Variationen-Werke mag man packender gehört haben, energischer, aber nicht geheimnisvoller. Trifonov ist ein Anschlagskünstler, ein Meister der Schattierungen. Sein Spiel besitzt Eleganz und Grazie, sein Pedaleinsatz ist stellenweise gewagt und doch wohnt ihm ein Zauber inne. Auf die große Emphase scheint er weniger Wert zu legen als das Außergewöhnliche am Rande. Ein Ausnahmemusiker!
Rachmaninow: Paganini-Rhapsodie, Chopin- & Corelli-Variationen
Daniil Trifonov (Klavier), The Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Séguin (Leitung)
Deutsche Grammophon
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