© Marco Borggreve

Julian Prégardien

Julian Prégardien

Schon oft musste er sich den Vergleich mit seinem berühmten Vater gefallen lassen: Als lyrischer Tenor hat Julian Prégardien mit Vater Christoph Prégardien nicht nur die Stimmlage und das zartschmelzende Timbre gemein, beide hegen auch eine gemeinsame Leidenschaft für das Kunstlied. Dass der bloße Vergleich mit dem Vater redlich zu kurz greift, zeigte in jüngster Vergangenheit Julian Prégardiens Interpretation der Partie des Seemanns „Hylas“ in „Les Troyens“ (Hector Berlioz), die der Tenor unter der Leitung des Generalmusikdirektors Kent Nagano an der Staatsoper Hamburg in einer wunderbar leicht gesungenen Arie zum Besten gab.

Julian Prégardien wurde 1984 in Frankfurt am Main geboren und startete seinen musikalischen Werdegang im Knabenchor der Limburger Domsingknaben, um daraufhin ein Studium an der Musikhochschule in Freiburg aufzunehmen. Nach seinem Wirken in diversen Vokalensembles wie dem Collegium Vocale Gent und dem Stuttgarter Kammerchor führte ihn sein Weg an die Oper. 2007 übernahm er am Prinzregententheater München die Rolle des „Hermenegild“ in der szenischen Wiederaufführung der Barock-Oper „Fredegunda“ von Reinhard Keiser. Opern-Engagements des Festival d’Aix-en-Provence und am Theater an der Wien folgten. Ab der Spielzeit 2009/2010 war Prégardien als lyrischer Tenor fest an der Oper Frankfurt engagiert, wo er unter anderem als „Tamino“ in Mozarts Zauberflöte und in der Rolle des „Jason“ in Médée zu sehen war.

Neben seiner Präsenz an der Oper ist der Künstler mit den „betörend zarten Tönen“, wie die Zeit 2016 titelte, in zahlreichen Konzertauftritten zu bewundern, darunter in Bachs Matthäus-Passion mit dem Orchestre Symphonique de Montréal unter der Leitung Kent Naganos sowie auf einer Tournee mit dem RIAS Kammerchor und der Akademie für Alte Musik unter der künstlerischen Leitung von René Jacobs.

Seinem Faible für das deutsche Kunstlied trägt der Sänger in der Gesamtaufführung aller Lieder von Franz Schubert in den Jahren 2015 bis 2017 Rechnung. Hier erfolgten mehrere Liederabende an der Wigmore Hall London sowie Darbietungen bei der Schubertiade in Hohenems (Schwarzenberg). Eine Edition der beiden Liedzyklen Franz Schuberts, „Die schöne Müllerin“ und „Winterreise“, in unterschiedlichen Aufführungsvarianten ist zudem in der Spielzeit 2016/17 erschienen.
Donnerstag, 07.12.2023 19:00 Uhr Elbphilharmonie Hamburg

J. S. Bach: Weihnachtsoratorium BWV 248

Julian Prégardien (Tenor), Solisten des NDR Vokalensemble, NDR Vokalensemle, Akademie für Alte Musik Berlin, Klaas Stok (Leitung)

Sonntag, 10.12.2023 18:00 Uhr Petruskirche Kiel

J. S. Bach: Weihnachtsoratorium BWV 248

Julian Prégardien (Tenor), Solisten des NDR Vokalensemble, NDR Vokalensemle, Akademie für Alte Musik Berlin, Klaas Stok (Leitung)

Freitag, 15.12.2023 20:00 Uhr Konzerthaus Dortmund

Dorothee Mields, Alexander Chance, Julian Prégardien, Manuel Walser, Zürcher …

J. S. Bach: Orchestersuite Nr. 4 D-Dur BWV 1069, Gelobet seist du Jesu Christ BWV 91 & Unser Mund sei voll Lachens BWV 110, Praetorius: Angelus ad pastores ait & Ecce Dominus veniet

Dienstag, 19.12.2023 19:45 Uhr Casals Forum Kronberg

Dorothee Mields, Alexander Chance, Julian Prégardien, Manuel Walser, Péter …

Praetorius: Angelus ad pastores ait, J. S. Bach: Nun komm› der Heiden Heiland BWV 61, Christen ätzet diesen Tag BWV 63, Gelobet seist du, Jesu Christ BWV 91 & Unser Mund sei voll Lachens BWV 191

Donnerstag, 21.12.2023 20:00 Uhr Liederhalle Stuttgart

Dorothee Mields, Alexander Chance, Julian Prégardien, Manuel Walser, Zürcher …

J. S. Bach: Orchestersuite Nr. 4 D-Dur BWV 1069, Gelobet seist du Jesu Christ BWV 91 & Unser Mund sei voll Lachens BWV 110, Praetorius: Ecce Dominus veniet & Angelus ad pastores ait

Freitag, 22.12.2023 20:00 Uhr Konzerthaus Freiburg

Dorothee Mields, Alexander Chance, Julian Prégardien, Manuel Walser, Zürcher …

J. S. Bach: Orchestersuite Nr. 4 D-Dur BWV 1069, Gelobet seist du Jesu Christ BWV 91 & Unser Mund sei voll Lachens BWV 110, Praetorius: Ecce Dominus veniet & Angelus ad pastores ait

Sonntag, 11.02.2024 19:00 Uhr Philharmonie Essen

Julian Prégardien, Éric Le Sage

Schumann: Vier Nachtstücke op. 23 & Dichterliebe op. 48, Fauré: La bonne chanson op. 61 & Nocturne Nr. 6 Des-Dur op. 63

Samstag, 09.03.2024 17:00 Uhr Carmen Würth Forum Künzelsau
Sonntag, 17.03.2024 18:00 Uhr Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart

Julian Prégardien, Neus Estarellas

Werke von Schubert u. a.

Samstag, 30.03.2024 19:00 Uhr Congress Innsbruck
Interview Julian Prégardien

„Ein Lied ist nicht zur Selbsttherapie da“

Bloß nicht weinen auf der Bühne! Julian Prégardien über die Pflicht des Sängers, emotionale Distanz zu wahren – und über seine Berufung als Karriereberater. weiter

Porträt Julian Prégardien

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Rezension Julian Prégardien – J. S. Bach: Matthäus-Passion

Gleichberechtigt im Dialog

Mit Julian Prégardien als Evangelist an der Spitze der Solistengruppe präsentiert Dirigent Raphaël Pichon eine hochwertige „Matthäus-Passion“ mit starker innerer Geschlossenheit. weiter

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Statt extrovertiertem Schwelgen hört man geradlinige Innigkeit in einer bestechend klaren Interpretation, die auf romantischen Gefühlsüberschwang verzichtet weiter